Rückblick


Rückblick Frauenkonferenz 2021



Frauenkonferenz 2021: Grußwort von Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte (oben), Workshop mit Juliane Nagel und Dr. Erik Panzig (unten) | Fotos: Ellen Isabell Richter

Das Thema der Frauenkonferenz am 9. Oktober 2021 trug den programmatischen Titel „Demokratie braucht Dialog“. Die Veranstaltung nahm Bezug auf den ersten deutsch-deutschen Frauenkongress 1990 in Berlin. Sie verblieb jedoch nicht in der historischen Perspektive, sondern setzte sich unter Aufnahme der Themen von 1990 in vier Workshops mit aktuellen Problemlagen von Frauen auseinander: Erwerbsarbeit, Häusliche Gewalt, Familienbilder und Frauenwiderstand. Sowohl in den Grußworten von Dr. Gesine Märtens (SMJuSDEG) und Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte als auch in den Gesprächen während der Veranstaltung wurde deutlich, wie eng christliche Ethik und Gesellschaft miteinander verwoben sind.

Auf der Website der Frauenarbeit werden die Besucher*innen mit einem Zitat aus den Leitlinien begrüßt: „Wir unterstützen Frauen darin, Verantwortung für ihre individuellen Lebensbezüge in Kirche und Gesellschaft wahrzunehmen. Wir engagieren uns für religiöse, soziale und politische Fragestellungen.“

Die Frauenarbeit tut dies über ihre Netzwerkarbeit in Dach- und Interessenverbänden, hauptsächlich aber über ihre regionale und überregionale Bildungsarbeit. Dabei ist sie einer geschlechtergerechten Theologie und Spiritualität ebenso verpflichtet wie einem gewaltfreien Diskurs zu Gleichberechtigung und gesellschaftlicher Teilhabe von Frauen und Männern. Ein wichtiges Format dafür ist die jährliche Frauenkonferenz.

Dr. Peggy Renger-Berka | Theologische Referentin


Weltgebetstag 2022


Copyright: WGT e.V.

In über 150 Ländern wurde am 04.03.2022 der Weltgebetstag gefeiert – auch bei uns hier in Sachsen. Das Thema „Zukunftsplan: Hoffnung“ konnte nicht aktueller sein. „In diesen dunklen Tagen, Schutz suchend vor den Bomben und Granaten, in Kellern und Bunkern geben eure Solidarität und eure Unterstützung uns Hoffnung“, schrieben die Frauen des Ukrainischen Weltgebetstagskomitees am 2. März 2022 an ihre europäischen Nachbarinnen. In den Tagen zuvor waren bei ihnen Solidaritätsbekundungen, Hilfsangebote und Friedensgebete von den Weltgebetstagsbewegungen in Kroatien, Polen, Rumänien und Deutschland, aber auch aus Russland und vielen weiteren Ländern eingetroffen.
„Wir sind dankbar für eure Gebete, für die militärische und humanitäre Hilfe eurer Länder, für jede Person, die geflüchteten Menschen hilft oder sich an Anti-Kriegs-Demonstrationen beteiligt.“, so die Weltgebetstagsfrauen aus der Ukraine.“ 1 Schnell mag man sich hilflos fühlen im Angesicht all der Bilder und Medienberichte. Eins eint uns alle aber – das Gebet füreinander. Gleich wie die Welt sich verändern mag, wie hilflos wir sein mögen: Beten ist immer möglich! Mögen das Thema dieses Jahres und die Erfahrungen, von denen wir im Gottesdienst gehört haben, uns stärken in der Gewissheit: Gott hat „Gedanken des Friedens“ (Jer 29, 11) für uns.

Dankbar schauen wir auf den WGT 2021 aus Vanuatu zurück. Die Kollekte betrug 3,1 Mio Euro. DANKE. Dies ist die höchste Kollekte der vergangenen Jahre. Mit dieser Spendensumme können alle Projekte uneingeschränkt finanziert werden.

Danke sagen möchten wir auch all jenen, die in ihren Gemeinden den Weltgebetstag vorbereitet und durchgeführt haben.

Zum WGT 2023 wird uns wieder ein Land begegnen, das knapp 10.000 km entfernt liegt – Taiwan. Die Frauenarbeit der EVLKS bietet Ihnen hierzu wieder Präsenz- und Online Werkstätten an.

1 Aus der PM des WGT vom 03.03.2022
https://weltgebetstag.de/aktuelles/news/neues-aus-ukraine-und-weltweit/

Peggy Rühle | Referentin der Frauenarbeit


Aus der EFiD

Logo EFiD
leicht&SINN
Weihnachtsgabe 2021
Leicht&SINN Oktober 2021
Weihnachtsgabe 2021

Die Frauenarbeit der EVLKS ist seit vielen Jahren Mitglied der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD). Der Bundesverband vertritt „die gemeinsamen Anliegen von Frauen in Kirche, Gesellschaft und Politik und verschafft den Positionen evangelischer Frauen Gehör“. Er „benenn[t] und veränder[t] Strukturen, Werte und Verhaltensmuster, die Frauen benachteiligen – auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der die Rechte und die Würde aller Menschen geschützt sind.“

Seit 2016 ist die EFiD Trägerin des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer (Sitz in Hannover). Finanziert wird das Zentrum aus Mitteln der EKD. Seine Aufgaben liegen u.a. im Bereich geschlechterspezifischer Bildungsarbeit. Sie kennen sicher das Magazin „Leicht&Sinn“ – die Nachfolgerin der „Arbeitshilfe zum Weitergeben“ – sowie die jährliche „Weihnachtsgabe“. Zudem verantwortet das Zentrum das Material zum jährlichen Frauensonntag, was in Sachsen zusammen mit dem eigens erarbeiteten Gottesdienstheft zum Sonntag Rogate in Ihre Gemeinde kommt.

Einmal im Jahr treffen sich die Leiterinnen, Pfarrerinnen und Geschäftsführerinnen der landeskirchlichen Frauenarbeiten zum Austausch und zur Weiterbildung. Sie teilen Erfahrungen, Gelungenes und Schwieriges sowie Ziele und Ideen für das kommende Jahr und darüber hinaus.

Deutlich wurde beim diesjährigen Treffen im Januar, dass von den nötigen Sparmaßnahmen der Landeskirchen sowie der EKD besonders die geschlechterspezifische Bildungsarbeit betroffen ist. Nachdem bereits in etlichen Landeskirchen die Eingliederung in größere Verbünde vollzogen worden ist, stehen weitere finanzielle Kürzungen ins Haus. Den größten Einschnitt wird dabei das Evangelische Zentrum Frauen und Männer zu bewältigen haben, weil die Herbstsynode der EKD eine Kürzung der Mittel um 75% bis 2030 beschlossen hat. Eske Wollrad, Co-Geschäftsführerin des Ev. Zentrums, wertet das als mittelfristige Abschaffung dieser Arbeitsstelle (siehe Pressemitteilung vom 11. November 2021).

Was bedeutet das für die Frauenarbeit der EVLKS? Die Arbeit der Landesstelle ist nicht unmittelbar betroffen, doch geht mit der massiven Kürzung ein verpflichtendes Arbeitsfeld der kirchlichen Frauen- und Männerarbeit verloren und wird man langfristig „auf die professionelle Expertise einer profilierten evangelischen Arbeitsstelle sowie deren umfassendes Netzwerk […] verzichten [müssen]“, so Eske Wollrad ernüchtert.

Dr. Peggy Renger-Berka | Theologische Referentin


Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen


Foto: Peggy Renger-Berka

Am Abend des 25. November 2021 leuchtete das Haus der Kirche orange. Gemeinsam mit zwei Kooperationspartnerinnen – dem Landesfrauenrat Sachsen e.V. und ZONTA Dresden – beteiligte sich die Frauenarbeit der EVLKS an der Kampagne der UN Women „Orange the World – Färb die Welt orange!“. Auf diese Weise wurde Gewalt gegen Frauen öffentlich zum Thema gemacht.

Seit mehr als 20 Jahren ist der 25. November der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Denn immer noch ist Gewalt gegen Frauen (und Mädchen) ein universelles Verbrechen mit vielen Gesichtern. Sie reicht von ökonomischer Ungleichheit sowie der Verletzung elementarer Menschenrechte über sexuelle Belästigung und Nötigung, psychische und körperliche Misshandlung, Frauenhandel, Verschleppung, Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution bis zur Tötung. Die Vereinten Nationen haben 1999 eine Resolution verabschiedet, in der der 25. November zum "International Day to Eliminate Violence Against Women" erklärt wurde. Das Datum geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabel in der Dominikanischen Republik 1960 zurück. Seit 2008 setzt UN-Women die Kampagne „Orange the World“ um. 16 Tage lang gibt es unter diesem Motto Aktionen, um auf verschiedene Formen von Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und sie langfristig zu beenden.

Um ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen mit den vielen Frauen, die Gewalt erfahren haben und immer noch erfahren, wurden am Haus der Kirche zudem die Fahne mit der Aufschrift „Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen“ gehisst. 16 Tage lang – bis zum 10. Dezember 2021 – hing sie deutlich wahrnehmbar vor der Dreikönigskirche.

In der Unterkirche der Frauenkirche Dresden stand auch das ökumenische Abendgebet unter dem Thema „Nein gegen Gewalt an Frauen“ und wurde von der Frauenarbeit der EVLKS gestaltet.

Dr. Peggy Renger-Berka | Theologische Referentin